
Unter der Dreiteilung des Winkels (auch: Trisektion des Winkels) versteht man in der Geometrie das Problem, ob man einen beliebigen Winkel nur mit Hilfe von Zirkel und Lineal (den euklidischen Werkzeugen) konstruktiv und präzise in drei gleich große Winkel unterteilen kann. Die Dreiteilung des Winkels gehört zu den drei klassischen Problemen der antiken Mathematik und ist nur für bestimmte Winkel durchführbar.
Obwohl die Problemstellung der Winkeldreiteilung bis in die Antike zurückreicht, konnte erst im 19. Jahrhundert mit Methoden der Algebra gezeigt werden, dass sie mit Zirkel und Lineal im Allgemeinen nicht zu lösen ist. Der erste Beweis dieser Negativaussage stammt von Pierre Wantzel aus dem Jahr 1837. In diesem wird das Problem auf eine algebraische Gleichung dritten Grades reduziert und argumentiert, dass deren Lösungen keine Zahlen sind, die sich in endlich vielen Schritten konstruieren lassen. Da nur zu zeigen ist, dass die Konstruktion im Allgemeinen nicht funktioniert, reicht die Angabe eines einzigen Gegenbeispiels. Zum Beispiel ist der Winkel von 20° nicht mit Zirkel und Lineal konstruierbar, weshalb der Winkel 60° mit diesen Werkzeugen auch nicht gedrittelt werden kann.
Obwohl eine klassische Konstruktion nicht möglich ist, kann die Dreiteilung eines Winkels unter Zuhilfenahme von Hilfsmaterialien, wie eines markierten Lineals, exakt vollzogen werden. Einige dieser Techniken waren bereits in der Antike bekannt.
In auffälligem Gegensatz zum Problem der Winkeldreiteilung steht die unter Verwendung der Winkelhalbierenden sehr leicht machbare Winkelhalbierung mit Zirkel und Lineal.
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Der Arkansas Traveler oder Arkansas Traveller, bisweilen auch Arkansaw Traveler, ist eine in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandene Figur der US-amerikanischen Folklore und Populärkultur. In zahlreichen Abwandlungen existiert die Geschichte eines gut gekleideten Reisenden zu Pferd, des Arkansas Travelers, der einen auf der Fiddle spielenden Siedler um ein Nachtlager in dessen ärmlicher Hütte bittet. Der Siedler weist ihn zunächst unter Hinweis auf die beengten Verhältnisse und seine Armut zurück und versucht weiter vergeblich, auf der Fiddle eine vollständige Melodie zu spielen. Der Reisende lässt sich die Fiddle geben und spielt die ganze Melodie, worauf der Siedler ihm begeistert Kost und Logis anbietet. Die erste Version der humoristischen Erzählung vom Arkansas Traveler soll von „Colonel“ Sandford „Sandy“ Faulkner (1806–1874) stammen, einem Plantagenbesitzer und Politiker aus Little Rock. In Ergänzung seiner Erzählung hat Faulkner demnach um die Mitte des 19. Jahrhunderts die Melodie The Arkansas Traveler komponiert, die seither mit verschiedenen Texten unterlegt wurde. Zwei Unterhaltungskünstler, Joseph Tasso aus Cincinnati und Mose Case, werden von anderen Quellen als Urheber von Dialog und Melodie bezeichnet, andere wiederum schreiben beide Schöpfungen nicht greifbaren Verfassern des frühen 19. Jahrhunderts zu. Eine Variante der Arkansas Traveler war von 1949 bis 1963 der State Song und ist seit 1987 der State Historical Song des Bundesstaats Arkansas. Der Arkansas Traveler wurde häufig auf den Bühnen des Vaudeville aufgeführt, und um die Jahrhundertwende entstanden zahlreiche Aufnahmen von Sketchen auf Phonographenwalzen und Schallplatten.
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Die Gewöhnliche Schillerspinne oder Gewöhnliche Ameisenplattbauchspinne (Micaria pulicaria) ist eine Spinne aus der Familie der Plattbauchspinnen (Gnaphosidae). Sie wird oft auch schlicht „Ameisenspinne“ genannt, weil sie durch ihr äußeres Erscheinungsbild einer großen Ameise ähnelt, bzw. diese in Form von Mimikry nachahmt. Dies trifft jedoch auch für einige andere Spinnenarten zu, was in Verwirrungen resultieren kann. Der englischsprachige Trivialname der Art lautet Glossy ant spider (übersetzt: „Glänzende Ameisenspinne“).
Die Gewöhnliche Schillerspinne ist holarktisch verbreitet, das heißt, sie kommt auf der gesamten Nordhalbkugel vor. Dort bewohnt die wie alle Schillerspinnen (Micaria) tagaktive Art eine Vielzahl von Lebensräumen, teilt jedoch mit vielen anderen Plattbauchspinnen die xerothermophile Eigenschaft und demzufolge die Bevorzugung trockener und warmer Lebensräume. Sie verbringt wie alle Arten der Familie die in diesem Falle nächtliche Inaktivitätszeit in einem Wohngespinst und jagt ebenso als Laufjäger (also ohne Spinnennetz) andere Gliederfüßer. Im Gegensatz zu einigen anderen Spinnen, die Ameisen imitieren, ist die Art genau wie viele andere der Gattung nicht auf diese spezialisiert, sondern ein opportunistischer Räuber.
Die Gattung der Schillerspinnen mitsamt der Gewöhnlichen Schillerspinne wurde in der Vergangenheit der Familie der mit den Plattbauchspinnen nah verwandten und optisch ähnlichen Sackspinnen (Clubiona) zugeordnet, was mit den für letztere Familie typischen konisch geformten Spinnwarzen begründet wurde. Diese Zugehörigkeit gilt allerdings mittlerweile als widerlegt.
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Antoni van Leeuwenhoek (* 24. Oktober 1632 in Delft, Republik der Sieben Vereinigten Provinzen; † 26. August 1723 ebenda) war ein niederländischer Naturforscher und der bedeutendste Mikroskopiker des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts.
Er entdeckte die Mikroorganismen, darunter Bakterien, Protozoen und andere Einzeller, und wird deshalb als „Vater der Protozoologie und Bakteriologie“ bezeichnet. Er beschrieb die Entdeckung der Spermatozoen und untersuchte diese bei zahlreichen Tierarten. Seine Beobachtungen machten ihn zum Gegner der Spontanzeugung. Parallel zu anderen Forschern seiner Zeit entdeckte er rote Blutkörperchen und die Kapillaren als Verbindung zwischen Arterien und Venen im Blutkreislauf. Seine Forschungsgebiete erstreckten sich auf einen weiten Bereich von der Medizin bis zur Botanik.
Leeuwenhoek war gelernter Tuchhändler und ab einem Alter von 27 Jahren städtischer Beamter in seiner Heimatstadt Delft. Er hatte keine wissenschaftliche oder technische Ausbildung und brachte sich das Herstellen und Benutzen von Mikroskopen selbst bei. Die Beobachtungen, die er mit seinen Mikroskopen machte, teilte er in über 300 Briefen an die Royal Society in London sowie an zahlreiche andere europäische Persönlichkeiten mit.
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