Der Unterstrich, auch Tiefstrich, ist das im ASCII-Zeichensatz auf der Position 95 (dezimal) bzw. 0x5F (hexadezimal) enthaltene Schriftzeichen („_“). Seine Bedeutung variiert je nach Kontext und Anwendungsbereich.
Auf der deutschen Standard-Tastatur („QWERTZ“; gebräuchlich in Deutschland und Österreich) sowie auf der Schweizer Tastatur befindet sich der Unterstrich unmittelbar links neben der rechten Umschalttaste (⇧) und wird mit dieser zusammen aktiviert (ohne Betätigung der Umschalttaste ergibt sich ein Bindestrich). Mit der --Taste auf dem Ziffernblock kann kein Unterstrich erzeugt werden.
Auf Tastaturen mit britischem oder amerikanischem Layout („QWERTY“) ist die Betätigung und Belegung der Taste identisch, die Taste selbst befindet sich jedoch in der obersten Reihe des Buchstabenblocks rechts neben der Taste 0 (Null).
Auf der französischen Tastatur („AZERTY“) befindet sich das Zeichen gemeinsam mit der 8 oberhalb der Tasten U und I und wird ohne Betätigung der Umschalttaste (⇧) erzeugt.
Auf Schreibmaschinen wurde der Unterstrich in seiner ursprünglichen Funktion verwendet: Ein Wort wurde unterstrichen, indem der Schlitten bzw. Wagen (je nach Technik auch das Typenrad oder der Kugelkopf) zum ersten zu unterstreichenden Wort zurückbewegt und anschließend die entsprechende Anzahl von Unterstrichen eingetippt wurde. Dies war lange Zeit neben dem Sperren die einzige Möglichkeit, eine Auszeichnung direkt mit der Maschine vorzunehmen.
Historisch
Texteingabe | Druckausgabe |
---|---|
Schreiben an Herrn _Müller_ | Schreiben an Herrn Müller |
Gegenwart
%20
); aus diesem Grund ist die Bedeutung des Unterstriches als Ersatz fürs Leerzeichen zurückgegangen. Oft wird aber vorbeugend immer noch der Unterstrich verwendet.Das hebräische Alphabet verwendet den Unterstrich als Vokalzeichen (Nikud).
Gender-Gap
Ab 2003 wird der Unterstrich im Rahmen der geschlechtergerechten Sprache im Deutschen angewendet: Lehrer_innen. Er soll zwischen maskuliner und femininer Wortform „einen Ort“ für weitere Geschlechter und Geschlechtsidentitäten zum Ausdruck bringen (vergleiche Divers, Drittes Geschlecht). Die Schreibweise mit Unterstrich ersetzt dabei das generische Maskulinum (Lehrer verallgemeinernd für alle Lehrenden) und verkürzt die Beidnennung Lehrer und Lehrerinnen. Der Gender Gap wurde vorgeschlagen als Alternative zum Binnen-I (LehrerInnen) und ab 2010 durch die Verwendung des Gendersternchens zurückgedrängt: Lehrer*innen. 2019 kam die Variante mit Gender-Doppelpunkt auf: Lehrer:innen.